Wir gehen gerne in Museen, fahren in den Wald und spazieren. Im Sommer liegen wir den ganzen Tag am See. Ich reise gerne mit ihr. Vor einem Jahr haben wir einen Roadtrip von San Francisco nach Los Angeles gemacht. Was ich nie mache, ist spielen. Ich hasse spielen. Das kann sie alleine machen. Und das tut sie auch. Stundenlang in ihrem Zimmer. Der Wahnsinn. Bleibt bei all den Dingen die du tust noch Zeit zur Entspannung? Was hilft dir gegen innere Unruhe? Einmal die Woche mache ich EMS-Training, gehe zum Yoga und außerdem regelmäßig zur Thai-Massage. Ich esse gut und gesund, koche viel, trinke literweise Grünen Tee. Du lebst in einer wunderschön Altbauwohnung in Berlin. Was war dir beim Einrichten besonders wichtig? Ruhe, Raum, Licht. Ich habe sehr wenige, dafür sehr ausgewählte Design-Objekte: Von meiner Hans J. Wegner-Couch bis zu den Louis Poulsen Lampen. Kein Zimmer ist vollgestellt. Ich habe so gut wie keinen Stauraum, um keinen Müll anzusammeln. Die Wohnung sollte Wärme und Ruhe ausstrahlen.
In ihrem Debütroman "Winternähe" schickt Funk ihre Protagonistin Lola auf die Suche nach ihrer jüdischen Identität von Berlin nach Tel Aviv. Dabei steht eine Frage im Mittelpunkt: "Was ist ein Mensch, was fühlt er, was will er? " Nach minutenlanger, ergebnisloser Suche auf dem Friedhof lässt es Mirna Funk gut sein. Ihr Urgroßvater ist ein Stück Vergangenheit. Sie lebt im Hier und entscheidet sich für das Jetzt. Sie ist die jüdische Gegenwart. Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieses Textes wurde angegeben, dass Juliette Leder und Stephan Hermlin gemeinsam in der Auguststraße, Ecke Oranienburger Straße gewohnt haben. Tatsächlich hat Stephan Hermlin nie dort gewohnt. Außerdem führte der Spaziergang durch die Spandauer Vorstadt, nicht durch das östlicher gelegene, früher als Scheunenviertel bezeichnete Gebiet. Wir bitten, die Fehler zu entschuldigen.
Elisabeth Sandmann Verlag, München 2018, ISBN 978-3-945543-51-1 (Anthologie). Auf einem einzigen Blatt Papier. Hörspiel. Bayerischer Rundfunk, München 2018. Wo ist Papa? Kinderbuch. 2018, ISBN 978-3000613197. Matthias Jügler (Hrsg. ): Wie wir leben wollen. Texte für Solidarität und Freiheit. Suhrkamp Taschenbuch, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-46710-7. (Anthologie). Winternähe. Roman. S. Fischer, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-10-002419-0. Zwischen Du und Ich Roman. dtv Verlagsgesellschaft, München 2021, ISBN 978-3-42-328267-3. Verlust der politischen Heimat. Die sozialen Bewegungen, die Rassismus und Diskriminierung bekämpfen, schüren aktuell den Antisemitismus. Das war zu befürchten.
Es ist, als hätten wir die entwürdigende Sprache, die benutzt wird um uns und unser Leben zu beschreiben, längst als Normalität angenommen. Aber das ist sie eben nicht. Die Art und Weise wie das Weibliche konnotiert wird, ist nicht normal. Es ist auch nicht normal davon zu sprechen, dass Männer im Haushalt helfen und auf die Kinder aufpassen. Wenn doch dieser Haushalt zu 50% ihnen gehört und sie nicht der Babysitter, sondern der Vater sind. Samstagmittag twitterte Das bisschen Arbeit: "Ein schönes Wochenende und dickes Lob an alle Mütter, die gestern Abend auf die Kinder aufgepasst haben, damit die Väter mal raus konnten. Wenn die Bude noch steht und niemand zur Notärztin musste: super Leistung. Zur Belohnung habt ihr sicher bis jetzt ausgeschlafen. " Der Tweet erhielt 379 Likes und wurde 15 Mal geteilt. Ich musste ziemlich lachen. Auch jetzt muss ich es noch. Ein bisschen gequält ist dieses Lachen, ein bisschen erschöpft auch, aber trotzdem zuversichtlich, dass wir mit der Hilfe solch einfacher Mittel der Gleichberechtigung Stück für Stück näherkommen werden.