Die Verwandlung der Welt ist in drei Teilen aufgebaut. Zunächst stellt der Autor jedoch in einer 20-seitigen Einleitung das Ziel seiner Arbeit und seine Hervorgehensweise vor. Dabei geht er auch auf das Werk Christopher Bayleys " The Birth of the Modern State ", welches ebenfalls das 19. Jahrhundert aus globalgeschichtlicher Perspektive analysiert, ein und erläutert die Unterschiede zu seinem eigenem Werk. Dazu gehört vor allem Osterhammels Ansatz, verschiedene Untersuchungen zu einer Meisterzählung zusammenzufassen, auf welchen Bayley gänzlich verzichtet. Anschließend nähert sich der Autor unter dem Überkapitel Annäherungen auf knapp 160 Seiten seinen eigentlichen Ausführungen an. Dabei widmet er sich neben der medialen Verewigung des 19. Jahrhunderts vor allem auch der Frage nach der Abgrenzung des geographischen Raums und des zeitlichen Rahmens. Besonders das Problem der Periodisierung ist dabei wichtig, wobei sich Osterhammel für ein langes 19. Jahrhundert entscheidet und den Untersuchungszeitraum in eine globale Sattelzeit (1770-1830), einem viktorianisch gekennzeichneten Epochenkern (1830-1880) und dem abschließenden Zeitraum des Fin de Siècle (1880-1918) einteilt.
Letztendlich geht es der Familie umso besser, je schwächer Gregor wird. Sich selbst abzuschaffen, um der Familie ein hoffnungsfrohes Leben zu ermöglichen, ist die tragische Konsequenz daraus. "Die Verwandlung" bedient sich zahlreicher Archetypen, weshalb sie, trotz ihrer sachlichen Schilderung eines surrealen Vorgangs, zu berühren vermag. Bereits die ersten Sätze konfrontieren die Leser mit dem sowohl Absurden als auch Unumstößlichen: der Verwandlung des Ich-Erzählers in einen Käfer. Mit diesem Kunstgriff zieht Kafka seine Leser mitten in das Geschehen hinein. Einzig die Leser sind in der Lage, Mitgefühl für Gregor zu empfinden, der selbst bar jeden Selbstmitleids nüchtern reflektiert und von seiner Familie wenig Anteilnahme zu erwarten hat, weil sie ihn nicht versteht. Die Verwandlung ist Notwendigkeit und tragisches Ereignis zugleich, da sie Gregor zunächst sich selbst annähert und ihn aus Zwängen befreit, die bisher innere Isolation aber äußerlich manifestiert. Kafka beschreibt auf diese Weise zwei unvereinbare Unausweichlichkeiten: den zwangsläufigen Durchbruch der zu lebenden Identität eines empfindsamen Charakters und seine Unfähigkeit, die Realität zu überleben.
Eilenberger begleitet die Anfänge (in Weils Fall auch das Ende) dieser vier Denkerinnen durch die dunkelste Dekade des 20. Jahrhunderts, von Hitlers Machtergreifung bis zum Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs. Er verknüpft hierbei gekonnt Theorie und Praxis: Das Ausdeuten von Schriften und Zitaten der Protagonistinnen wechselt ab mit biografischen und historischen Hintergründen. Ähnliche Zumutungen, andere Schlüsse Erstaunlich ist, wie unterschiedlich die vier auf die Zumutungen ihrer Zeit reagierten und wie gegensätzlich ihre Schlüsse ausfielen. Während Weil eine bedingungslose Ethik des Mitleids entwickelte, bewahrte sich Arendt den ironischen Blick: »Wenn die Weltgeschichte nicht so beschissen wäre, wäre es eine Lust zu leben«, notiert sie auf der Flucht. Und während Rand den heroischen Egoismus feiert, will Beauvoir Sozialismus und Freiheit miteinander vereinen. Mehr Kontrast geht kaum. Stilistisch allerdings greift der Autor oft etwas zu tief in die Trickkiste. Vieles ließe sich direkter, mit weniger Showeffekt sagen, als er es tut.