Fahrschule Schulz Erlangen

Gedichtinterpretation Annette Droste-Hlshoff: Der Knabe im Moor Aufgabe: Analysiere Aufbau, Inhalt und Form des Gedichts bzw. der Ballade! Die Ballade Der Knabe im Moor von Annette Droste-Hlshoff erzhlt von einem Jungen, der durch ein Moor luft, um nach Hause zu gelangen. Dabei glaubt er immer wieder den bsen Naturdmonen zu begegnen, die der vermutlich aus Mrchen und Erzhlungen kennt, die man Kindern erzhlt, um sie davon abzuhalten, ins Moor zu laufen, da dieses sehr gefhrlich ist. Der Junge frchtet sich, es ist ihm nicht geheuer, im Moor umherzulaufen, alles scheint ihm nur schemenhaft und bedrohlich. Das erkennt man bereits am Anfang, als die typischen Nebelschwaden, die ber Mooren hngen, als Dnste beschrieben werden, die aussehen wie Phantome, also bse Geister. Neben der Angst fhlt der Knabe aber auch Neugier und Spannung, er empfindet seinen Weg als Abenteuer, whrend dem ihm immer wieder Geheimnisse begegnen, denen er jedoch, aufgrund seiner Furcht, nicht nachgeht.

Inhaltsangabe Der Knabe Im Moorgane

Der Knabe im Moor O schaurig ist`s übers Moor zu gehn, Wenn es wimmelt vom Heiderauche, Sich wie Phantome die Dünste drehn Und die Ranke häkelt am Strauche, Unter jedem Tritt ein Quellchen springt, Wenn es aus der Spalte zischt und singt! - O schaurig ist`s übers Moor zu gehn, Wenn der Röhrich knistert im Hauche! Fest hält die Fibel das zitternde Kind Und rennt, als ob man es jage; Hohl über die Fläche sauset der Wind- Was raschelt drüben am Hage? Das ist der gespenstische Gräberknecht, Der dem Meister die besten Torfe verzecht; Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind! Hinducket das Knäblein zage. Vom Ufer starret Gestumpf hervor, Unheimlich nicket die Föhre, Der Knabe rennt, gespannt das Ohr, Durch Riesenhalme wie Speere; Und wie es rieselt und knittert darin! Das ist die unselige Spinnerin, Das ist die gebannte Spinnenlenor`, Die den Haspel dreht im Geröhre! Voran, voran! Nur immer im Lauf, Voran, als woll es ihn holen! Vor seinem Fuße brodelt es auf, Es pfeift ihm unter den Sohlen, Wie eine gespenstische Melodei; Das ist der Geigemann ungetreu, Das ist der diebische Fiedler Knauf, Der den Hochzeitsheller gestohlen!

Selbst als er durch seine Schritte das Moor dazu bringt, aufzubrechen, hrt er in dem dabei entstehenden glucksenden Gerusch nicht eben dieses, sondern das Seufzen und Rufen einer verdammten Seele, die keine Ruhe findet. Der Knabe rennt vollkommen achtlos durch das gefhrliche Moor, und htte er nicht groes Glck, oder, wie hier gesagt wird, einen Schutzengel, so wrde er wohl hoffnungslos im Moor versinken und sterben. Immer weiter rennt er, ohne Bedacht, und die Erde unter seinen Fen brckelt, brodelt und gluckst. Doch anstelle dessen scheint es ihm wieder, als handle es sich um einen bsen Dmon. Als der Boden endlich fester wird und der Junge an der Grenze zwischen Moor und Feld ist, wird er wieder ruhiger. Er sieht eine Lampe flimmern, die mit ihrer Lichtsymbolik Wrme und Geborgenheit verkrpert. Das Kind ist zwar immer noch etwas ngstlich, doch durch die erneute Beschreibung der schaurigen Heide tritt auch wieder das Gefhl des Abenteuers, der Reiz des Verbotenen auf. In dieser Hinsicht hnelt die letzte Strophe sehr der ersten: In beiden wird nicht nur die Angst des Jungen beschrieben, sondern auch dieses abenteuerliche Gefhl, etwas Verbotenes zu tun beziehungsweise getan zu haben, das Wissen, sich etwas zu trauen, getraut zu haben, das gefhrlich ist, hnlich der prickelnden Spannung bei einer Mutprobe.
Sun, 07 Jul 2024 12:31:14 +0000

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