Fahrschule Schulz Erlangen

So drückt es Paulus in 2Kor 5, 21 aus. Für mich ist das der Schlüsselvers für die Gottverlassenheit. Sünde, das sind nach dem Verständnis der Bibel nicht nur die Vergehen und einzelnen Taten des Ungehorsams, sondern die Rebellion gegen Gott, die sich mit dem Wesen des Menschen seit dem ersten Ungehorsam fest verbunden hat. Jesus Christus aber kannte diese Sünde überhaupt nicht. Er lebte doch seit Ewigkeit in völliger Einheit mit dem Vater. In seinem Leben auf der Erde trifft ihn diese Sünde zunächst leiblich, weil der Sohn erfährt, dass der Vater nicht geehrt wird (Joh 5, 22-23). Gott ist da, auch wenn wir uns vergessen und verlassen fühlen mögen. Dann aber machte er sich eins mit dieser unserer Sünde. Der Gottessohn wird Gottes Feind, nicht durch eigene Sünde, sondern weil er sich mit unserer Schuld identifiziert. Er nahm unsere Krankheit auf sich, lud unsere Schuld auf sich (Jes 53, 5). Er wird geschlagen und gestraft, weil er mit unserer Schuld schuldig war. Wenn es diese völlige Identifikation nicht gegeben hätte, dann könnte es auch die andere Identifikation nicht geben, in der ich sagen kann: "Ich bin mit Jesus gestorben und begraben in seinen Tod" (Röm 6, 2-11; Gal 2, 19-20; Kol 3, 3).

  1. Gott hat uns verlassen van

Gott Hat Uns Verlassen Van

"… bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns? " (Ps 22, 2; vgl. Mt 27, 46) In diesen Worten, die der Herr Jesus am Ende der drei Stunden der Finsternis am Kreuz rief, liegt unser ewiges Heil und alles Glück. Heute darf jeder Mensch wissen: "Gott ist nicht fern von einem jeden von uns" (Apg 17, 27). In dem Ruf Jesu am Kreuz liegen auch das Ziel und der Zweck, warum Christus Mensch geworden ist. Gott hat uns verlassen van. Seine Menschwerdung allein konnte uns nicht von unseren Sünden erretten. Sündenvergebung ist nur möglich, weil Er in die Gottverlassenheit ging und sein Leben gab. Wäre Er vor den drei finsteren Stunden, bevor Er mit unseren Sünden beladen wurde, vom Kreuz herabgestiegen, wären wir noch in unseren Sünden, und die Wohnungen des Vaters blieben für immer leer. Doch seine Liebe ging bis zum Äußersten (Joh 13, 1). Nur weil Er am Kreuz von Gott verlassen wurde, konnten wir in eine unbeschreibliche Nähe zu Gott gebracht werden: Wir Gläubige dürfen Ihn jetzt als Vater kennen. Wie kann uns das Leiden Jesu am Kreuz helfen, damit wir nicht in unseren Lebensumständen verzweifeln, sondern Gott vertrauen?

So sagt es Petrus in seiner Predigt im Tempel. Daraus folgt der erste Schluss auf die Gottverlassenheit von Jesus. Jesus hat sich freiwillig eine begrenzte Zeit in die Gewalt des Todes begeben. Im Vertrauen auf seinen Vater wartete er dort darauf, dass der ihn aus dem Tod auferwecken würde. Verlassenheit heißt aber nicht, dass der Tod ein für Gott unzugängliches Reich oder Herrschaftsgebiet hätte. Vor Gott fliehen kann man auch nicht in den Tod, weil er auch dort ist (Ps 139, 8). Wenn aber der Urheber des Lebens selber den Tod schmeckt, dann unter vorübergehender Aufgabe oder Abwesenheit der Gottheit (Phil 2, 6-7). Gottverlassen­heit heißt für Jesus, dass er, der ohne Sünde war, zur Sünde gemacht wurde. Gott hat uns verlassen in de. Dass Jesus starb, hatte aber seinen Grund darin, dass er die Schuld der Menschen auf sich nahm. Auch das soll man sich nach der Bibel nicht so vorstellen, als ob Jesus die Sünden der Menschen wie einen schweren Rucksack trug und sie dann im äußersten Meer versenkte. Jesus, der selber ohne Sünde war und dem die Sünde als Feindschaft mit Gott völlig unbekannt war, wurde für uns zu Sünde gemacht.

Thu, 04 Jul 2024 16:31:36 +0000

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