Startseite Deutschland & Welt Politik CSU Markus Söder bedauert den Rücktritt seines Generalsekretärs, kritisiert aber scharf dessen mutmaßliche Wortwahl im Gespräch mit einem Journalisten. Die Frage ist nun: Wer wird Stephan Mayer nachfolgen? München (dpa) – Nach dem Rücktritt von CSU-Generalsekretär Stephan Mayer will Parteichef Markus Söder rasch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin präsentieren. Tragödie erschüttert deutschland. Dies sollte zwar noch nicht in einer Schalte des CSU-Präsidiums am Mittwochabend geschehen. «Aber die Nachfolge wird natürlich zeitnah entschieden werden, denn wir wollen rasch handlungsfähig sein», sagte Söder in München. Söder bezeichnete die Umstände um den überraschenden Rücktritt Mayers als «menschliche Tragödie». Gleichzeitig kritisierte er die mutmaßliche Wortwahl des CSU-Politikers in einem Gespräch mit einem Journalisten als inakzeptabel: «Die dabei wohl gefallenen Worte sind in keinster Weise zu akzeptieren, sind völlig unangemessen und auch ein indiskutabler Stil», sagte Söder.
» Rechtsanwalt kontert Der Anwalt des «Bunte»-Journalisten entgegnete darauf auf dpa-Anfrage, sein Mandant habe nicht Mayer als «verrückt» bezeichnet, sondern die Forderung Mayers nach einer taggleichen Zahlung von 200. 000 Euro durch seinen Mandanten. «Die Aussage, dass «sie schon mit anderen fertig geworden seien», wurde von meinem Mandanten zu keinem Zeitpunkt getätigt», teilte der Anwalt weiter mit. Söder: Fall Mayer ist "Tragödie". Ansonsten nehme sein Mandant zur Kenntnis, dass Mayer in Bezug auf ein Telefonat, an dem er selbst beteiligt war, «Nichtwissen» vorschütze. Mayer versuche wohlweislich nicht einmal, die Vernichtungs- und Verfolgungsdrohungen substanziiert zu bestreiten, sondern verharmlose sie als «emotionales Streitgespräch», führte der Anwalt aus. Dabei habe es sich «um eine einseitige Tirade» Mayers gehandelt. Söder verwies derweil auch darauf, dass Mayer sich «schriftlich ausdrücklich entschuldigt» habe. Er sei Mayers Rücktrittsgesuch aus gesundheitlichen Gründen nachgekommen, wenn auch nicht leichten Herzens.
Der 48-Jährige nannte dafür in einer schriftlichen Erklärung gesundheitliche Gründe. Zugleich räumte er allerdings eine «möglicherweise» im Rückblick nicht angemessene Wortwahl einem «Bunte»-Journalisten gegenüber ein. «Sehr emotionales Streitgespräch» Der Journalist hatte Mayer zuvor vorgeworfen, ihn telefonisch bedroht zu haben, im Zusammenhang mit einem Bericht über Mayers Privatleben. Laut einem Anwaltsschreiben an den CSU-Politiker soll Mayer gesagt haben: «Ich werde Sie vernichten. Ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens. » Und: «Ich verlange 200. 000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen. » Auf eine dpa-Anfrage schrieb Mayer: «Ich bestreite die konkreten Vorwürfe mit Nichtwissen. Für den Fall, dass dies zutrifft, erachte ich die Wortwahl rückwirkend als unangemessen. Beerdigung von Journalistin: Israel kündigt Untersuchung an. » Mayer räumte ein, es habe «ein sehr emotionales Streitgespräch infolge der eklatant rechtswidrigen Berichterstattung» gegeben. «So hat der «Bunte»-Journalist mich beispielsweise als "verrückt" bezeichnet sowie "dass sie schon mit anderen fertig geworden seien".