Kostenlos und unverbindlich.
Das "Damoklesschwert der Hauptverhandlung" Die Rechtsmittelbelehrung, die jedem Strafbefehl beigefügt ist, schreibt ganz klar: "Falls Sie wirksam Einspruch einlegen, kommt es zu einer Hauptverhandlung und Sie erhalten eine Vorladung zum Gericht. " Aber ist das auch richtig? Kommt es immer zu einer Gerichtsverhandlung, wenn Sie Einspruch gegen den Strafbefehl einlegen? Nein, tatsächlich lässt sich die Hauptverhandlung in vielen Fällen vermeiden: Der gesetzliche Regelfall: Hauptverhandlung nach Einspruch Die Rechtsmittelbelehrung, die Ihrem Strafbefehl beigefügt war, erläutert den gesetzlichen Regelfall – also das, was "normalerweise" nach einem Einspruch passiert. Geregelt ist das in § 411 Abs. Beschränkung einspruch auf tagessatzhöhe master class. 1 StPO: Nach dieser Vorschrift wird der Termin zur Hauptverhandlung anberaumt, wenn ein zulässiger Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt wird. Das bedeutet, wenn Sie einen unbeschränkten Einspruch gegen den Strafbefehl einlegen ( "gegen den Strafbefehl lege ich Einspruch ein"), dann werden Sie einige Zeit später eine Ladung zum Gerichtstermin erhalten.
OLG Zweibrücken v. 27. 2009: Die Beschränkung des Einspruchs auf den Rechtsfolgenausspruch ist zulässig, wenn die Verwaltungsbehörde die Regelsätze der Bußgeldkatalog-Verordnung (BKatV)) als Ahndung angeordnet hat. Die Beträge des Bußgeldkatalogs, an denen die Behörde grundsätzlich gebunden ist, gehen von fahrlässiger Begehung und gewöhnlichen Tatumständen aus (§ 1 Abs. § 54 Geldstrafe / I. Allgemein | Deutsches Anwalt Office Premium | Recht | Haufe. 2 Satz 1 BKatV). Setzt die Verwaltungsbehörde für einen dem Katalog entsprechenden Tatbestand ohne weiteres die dort vorgesehene Geldbuße fest, gibt sie damit zu erkennen, dass sie dem Betroffenen fahrlässiges Handeln zur Last legt. Hat aber das Rechtsbeschwerdegericht ein amtsgerichtliches Urteil aufgehoben und die Prüfung vorsätzlichen Handelns nahegelegt, trifft diese Vermutung nicht mehr zu und eine nachträgliche Beschränkung des Einspruchs auf den Rechtsfolgenausspruch ist unwirksam, wenn sie dem Gericht die Überprüfung der Schuld nicht mehr möglich machen würde. OLG Hamm v. 16. 01. 2012: Der Wirksamkeit der Beschränkung in einem Bußgeldbescheid steht nicht entgegen, dass dieser keine Angaben zur Schuldform enthält, sofern - wie hier - die Verwaltungsbehörde die Regelsätze der BKat-Verordnung (BKatV) als Ahndung angeordnet hat.
Wenn Sie mit dem Einspruch gegen den gesamten Strafbefehl oder gegen die Strafzumessung (Tagessatzanzahl) vorgegangen sind, dann wird eine Hauptverhandlung anberaumt, die genauso wie eine "normale" Hauptverhandlung abläuft. Statt der Anklageschrift wird der Strafbefehl verlesen. Wenn Sie nur gegen die Tagessatzhöhe vorgehen, da ein zu hohes tägliches Nettoeinkommen bei der Berechnung zugrunde gelegt wurde und Sie den Strafbefehl ansonsten akzeptieren, kann bei einer entsprechenden Beschränkung Ihres Einspruchs auf eine Hauptverhandlung verzichtet und die Tagessatzhöhe auf dem Schriftweg geklärt werden. Alternativ kann Ihr Strafverteidiger nach der Einspruchseinlegung auch versuchen, dass das Verfahren – mit oder ohne Geldauflage – gegen Sie ohne Hauptverhandlung eingestellt wird, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen. Wann gelte ich als vorbestraft? Beschränkung einspruch auf tagessatzhöhe master in management. Verurteilungen, auch in Form eines Strafbefehls, werden in das Bundeszentralregister eingetragen, das nur von Gerichten und Staatsanwaltschaften eingesehen werden kann, unabhängig davon, ob diese Verurteilung als Vorstrafe gilt.
Wer sich in einem Strafvorwurf ausgesetzt sieht und einen Strafbefehl erhält, sollte nicht darauf vertrauen, dass seine Unschuld automatisch bewiesen und das Verfahren einfach eingestellt wird oder es zu keiner Verurteilung trotz Anklage kommt, sondern sich professionelle Hilfe von einem Fachanwalt für Strafrecht suchen. Wir stehen Ihnen hierfür jederzeit gerne zur Verfügung!