Hier kommen auch unsere Ohren zur Geltung. Wir lauschen dem Gesang der Vögel oder dem "Lustgeschrei" (welch herrliches Wort! ) "der Schafe und ihrer Hirten". Mit der achten Strophe wird unsere Aufmerksamkeit auf einen ganz anderen Garten gelenkt. Auch die schönsten Gärten auf dieser "armen Erde" sind ja nur ein Abbild des himmlischen Gartens, des "Gartens Christi", in dem die Chöre der Engel ihr Halleluja singen. Kein Wort überflüssig Am Ende richtet Paul Gerhardt seinen Blick noch einmal auf sich selbst. Da spricht er seinen Herzenswunsch aus: Er möchte selber eine "schöne Blume" in Gottes Gartens sein, oder ein "guter Baum", der im himmlischen Garten seine Wurzeln treibt. Wenn wir "Geh aus, mein Herz, und suche Freud" einmal in voller Länge lesen oder gar singen, werden wir feststellen: Hier ist keine Strophe, kein einziges Wort überflüssig. Es gibt auch keine inhaltlich schwachen, leeren Sätze. Siegfried Fietz - 'Segenslied - Gottes guter Segen sei mit Euch' live aus dem Stephansdom in Wien - YouTube. Kompromisslos, aber nicht streitsüchtig Der Dichter Paul Gerhardt war: ein lutherischer Pfarrer, kompromisslos, aber nicht streitsüchtig.
Doch so sehr ich damals auch davon überzeugt war, dass die Dinge, die ich geschildert habe, korrekt waren, muss ich heute zugeben, dass vieles nicht der Wahrheit entsprochen hat, und bei manchen Stellen ist es sogar besser, wenn sie gar keine Erwähnung mehr finden. Eines dieser Beispiele, die nicht der Wahrheit entsprechen, ist meine Beschreibung von der Erschaffung des Menschen. Geh aus, mein Herz, und suche Freud [EG 503] - Text und Hintergrund. Ich habe jetzt nicht die Zeit, im Detail alle Fehler aufzudecken, aber da dieses Thema einigermaßen interessant ist, werde ich meine Schöpfungsgeschichte mit einigen wenigen Worten berichtigen. Gott hat den Menschen nicht erschaffen, indem Er etwas Staub von der Erde genommen hat, um Sein Geschöpf daraus zu formen. Alles, was jemals geschaffen worden ist, besteht aus unzähligen Elementen, die als einzelne und freie Bausteine das Universum erfüllen. Gott hat weder Staub noch Lehm verwendet, um die ersten Menschen zu gestalten. Beide Individuen, die ich hier der Einfachheit halber "die ersten Eltern" nenne, wurden zur gleichen Zeit geschaffen.