Seite 1 / 2 Weiter zu Seite 2 Auf einer Seite anzeigen
Bisher hätten die Reiss-Engelhorn-Museen weder Personal noch Sachmittel zur Aufarbeitung gehabt. Die Stelle von Oussounou Abdel-Aziz Sandja sei "ein guter Anfang, aber kann nur ein Auftakt sein", so Rosendahl. "Wir brauchen eine Dauerstelle – so ein wichtiges Thema kann man nicht nebenbei machen", forderte er. Schließlich gebe es, was die Erforschung und Rückgabe von Exponaten in deutschen Museen aus Kolonialzeiten betrifft, "derzeit eine richtige Welle, die immer mehr an Bedeutung gewinnt". Auch die Besucher will Rosendahl an dieser Forschung teilhaben lassen durch "mehr Backstageeinblicke und digitale Projekte", wie er ankündigt. Betrug mit Erbschaft aus Afrika. Doch die Zeiten, in denen man die Exponate als "Fenster zur Exotik" ausgestellt habe, seien vorbei. Seit über 20 Jahren werden die ethnologischen Sammlungen bewusst nicht ausgestellt, sondern in den Depots verwahrt. Rückgabeforderungen aus den Herkunftsländern gab es, weil die Bestände gar nicht genau bekannt und erforscht sind, aber auch nicht.