Das göttliche Kind Ich habe das große Glück mit einer Frau zusammenzuleben, die mir ein Spiegel ist, welche Schönheit, Wärme und Größe ein offenes Herz ausstrahlt. Und mit einer Tochter, die mir in ihrer kindlichen Verletzlichkeit einen Teil von mir zeigt, den ich am liebsten für immer verstecken würde. Denn unser tiefster Kern als Mensch ist so etwas wie ein göttliches Kind. Unzerstörbar, ja – aber absolut fühlend und absolut berührbar. Unzerstörbar eben nicht durch seine Härte, sondern durch seine Widerstandslosigkeit. Dadurch, dass es so unvorstellbar fein und weich ist. Dieses göttliche Kind liebt mit der Tiefe und Rückhaltlosigkeit eines Kindes, aber ohne die Abhängigkeit. Es ist selbst das Herz, der Trost und die Quelle der Liebe. Es fühlt mit der gleichen Berührbarkeit eines Kindes, aber es ist nicht verletzlich. Verletzlichkeit macht stark gebraucht in karlsruhe. Was ist verletzt? Verletzt sind wir, wenn ein Schmerz eine Narbe in uns hinterlässt, eine Spur auf der Oberfläche unseres Herzens. Das göttliche Kind spürt allen Schmerz – aber er hinterlässt keine Spuren in ihm – weil es nichts gibt, dass an diesem Schmerz anhaften könnte.
Doch das vergessen wir all zu oft und fürchten uns davor, dass wenn unser Gegenüber erst mal unsere dunklen Seiten und Schwächen kennt, Reißaus nehmen wird. In den meisten Fällen passiert jedoch genau das Gegenteil. Machen wir uns verletzlich und öffnen uns, wird es unser Gegenüber auch tun. Dadurch entsteht Vertrauen, Nähe und emotionale Verbundenheit. Es sind die Schwächen, Ängste und Zweifel des anderen mit denen wir uns identifizieren können, weniger seine Stärken, sein Lebenslauf oder die Marke seiner Unterwäsche. Die intimsten Dates, den intensivsten Sex, die schönsten Augenblicke und die größte Vertrautheit mit Frauen hatte ich, als ich mich verletzlich zeigte. Machen wir uns verletzlich, versuchen wir nicht mehr, anderen etwas über uns vorzuenthalten. 9783442221479: Verletzlichkeit macht stark: Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich reich werden - ZVAB - Brown, Brené: 3442221471. Wir versuchen nicht mehr, anderen ein bestimmtes Bild von uns zu vermitteln. Wir versuchen nicht mehr, andere zu beeindrucken. Wenn wir uns verletzlich zeigen, nehmen wir unsere Masken ab, da wir nichts mehr verstecken müssen. Dadurch verringern sich auch viele unserer Ängste und Minderwertigkeitsgefühle im Umgang mit anderen.