Wissenschaftliche Aussagen müssen allgemein gültig sein, d. h. sie müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die in der Aussage angegebenen Personen bzw. -gruppen zutreffen, überprüfbar sein, d. die Aussagen und die Art und Weise, wie sie gewonnen wurden, müssen nachvollziehbar und wiederholbar sein, objektiv sein, d. verschiedene Forscher müssen beim gleichen Sachverhalt unter gleichen Bedingungen das gleiche Ergebnis erzielen, nach wissenschaftlichen Methoden gewonnen (z. B. durch Experimente, Tests, Befragungen einer repräsentativen Anzahl von Menschen) und systematisiert werden. Aufgabe der wissenschaftlichen Psychologie ist es, menschliches Erleben und Verhalten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und ggf. zu verändern. Das Fach Psychologie ist in Baden-Württemberg eines der Fächer des Wahlbereichs in der Kursstufe und wird zwei Halbjahre entweder in Jahrgangsstufe 1 oder 2 unterrichtet: Die vier Themenbereiche des Bildungsplans sind: Psychologie als Wissenschaft Entwicklung der Persönlichkeit Kognition und Emotion Der Mensch im sozialen Umfeld An den Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung gibt es keine Ausbildungskurse für das Unterrichtsfach Psychologie.
Die Wissenschaft Psychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen aus unterschiedlichen Sichtweisen und in unterschiedlichen Disziplinen. Das Unterrichtsfach Psychologie zielt darauf ab, Einsichten in die Prozesse menschlichen Erlebens und Verhaltens zu entwickeln, um psychische Alltagserfahrungen rational fassbar, objektivierbar und wissenschaftlich erklärbar zu machen. Das Unterrichtsfach Psychologie wird dem gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld zugeordnet und am Geschwister-Scholl-Gymnasium in den Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 angeboten: In der Jahrgangstufe 10 (Einführungsphase) kann es als Grundkurs, in den Jahrgangsstufen 11 & 12 (Qualifikationsphase) als Leistungskurs oder als Grundkurs gewählt werden. Die Grundkurse ermöglichen auch, das Fach Psychologie als drittes oder viertes Prüfungsfach in die Abiturprüfungen einzubringen. In der Einführungsphase geht es darum, die Wissenschaft Psychologie kennenzulernen und sie von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abzugrenzen sowie die zentralen psychologischen Aufgaben- und Berufsfelder zu erarbeiten.
Dazu gibt es (logischerweise) Psychologie als eigenständiges Lehramtsfach, in dem die angehenden Lehrer für Psychologie darauf vorbereitet werden, Psychologie in der Sekundarsufe II zu unterrichten. Das ist strikt von vom Studium Diplom-Psychologie, aber auch z. B. vom bayrischen Zusatzstudium "Schulpsychologie" zu trennen. Es sollte auch erwähnt werden, dass Psychologie nur ein Zusatzangebot darstellt, d. h. es gibt, anders als bei den (anderen) naturwissenschaftlichen Fächern, Sozialwissenschaften, Geschichte usw., keine Pflicht, dies im Rahmen der Oberstufe anzubieten. Daher empfiehlt es sich, Psychologie möglist mit Mathematik oder Physik zu kombinieren, da sonst die Einstellungschancen recht mau ausfallen. Von Inhalt her, ist das Lehramtstudium nach meiner Kenntnis weniger naturwissenschaftlich, sondern zu Unterrichtszwecken stärker gesellschaftswissenschaftlich ausgerichtet (m. E. ein Fehler, aber egal). Dadurch reduzieren sich im Lehramtsbereich auch die ganzen härteren Physik-Sachen (man arbeitet da halt nicht in der modernen Psychophysik und auch nicht mit komplexen Verfahren der Psychophysiologie oder mit EKP, fMRI u. ä. und auch Dinge wie Simulationen mit mathematisichen (Neuronen-) Modellen usw. unterbleiben da).
Sehr gerne stehen wir für Anmerkungen und Rückfragen von Studieninteressierten, Lehrer*innen, Schulen und anderen Interessierten zur Verfügung (Kontaktdaten siehe hier)!